ChatGPT - Chancen und Grenzen der Künstlichen Intelligenz

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ChatGPT - Chancen und Grenzen der Künstlichen Intelligenz

Künstliche Intelligenz (KI) ist nicht erst seit Kurzem in aller Munde. Für die einen ist sie ein nicht mehr wegzudenkender Teil ihres Alltags geworden, für die anderen ist sie irgendwie unsicheres Neuland. In diesem Blogpost schauen wir uns genauer an, welche Chancen und Risiken mit der Verwendung von KI einhergehen. 

Die rasante Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI oder engl. AI) hat zu einer aufregenden Ära der Technologie geführt, in der innovative Lösungen unsere Interaktion mit Computern verändern. Ein herausragendes Beispiel ist ChatGPT, ein fortschrittliches KI-Modell, das menschenähnliche Konversationen führen kann. In diesem Blogpost werden wir die aufregenden Chancen und gleichzeitig die wichtigen Grenzen von ChatGPT erkunden.

Was ist ChatGPT?

Ist Ihnen bei der Einleitung dieses Blogbeitrags etwas aufgefallen? Nein? Welcome to the magic world of AI. In nur wenigen Sekunden hat ChatGPT den Text, den Sie oben lesen können, formuliert. Die Anweisung: “Schreibe einen Blogbeitrag über ChatGPT.”

ChatGPT (Chatbot Generative Pre-trained Transformer) ist ein von der kalifornischen Firma OpenAI entwickelter Chatbot, der künstliche Intelligenz verwendet, um Texte zu generieren und so mit Menschen zu kommunizieren. Unter anderem Elon Musk ist Gründer des Forschungsunternehmens. Auch Riesenkonzerne wie Microsoft sind finanziell in das Projekt involviert. 

Die Funktionsweise von ChatGPT basiert auf der Verwendung einer großen Menge an Textdaten, um Sprachmuster und Sprachstrukturen zu erlernen. Basierend auf statistischen Daten und Mustern versteht das Programm den Kontext einer Konversation und generiert basierend auf diesen Informationen relevante Antworten. Aus jeder Unterhaltung, die ChatGPT führt, lernt das System also dazu. 

Seit November 2022 ist das Programm für jede:n nutzbar. Nach einer kurzen Anmeldung kann ChatGPT kostenfrei genutzt werden. Eine Premium-Variante wird auch angeboten. Hier profitieren Sie für ca. 20€ im Monat von einer schnelleren Antwortzeit und garantierter Verfügbarkeit. 

Wie funktioniert ChatGPT?

ChatGPT wird mit einer riesigen Menge an Datensätzen, die aus Büchern, Webseiten, Social Media und anderen Quellen stammen, gefüttert und trainiert. ChatGPT erkennt so Muster, grammatikalische Besonderheiten, semantische Beziehungen und eignet sich eine enorme Fülle an Wissen an. Das Programm ist so konzipiert, dass es Zusammenhänge zwischen einzelnen Wörtern versteht und basierend darauf eine Art neuronales Netzwerk erstellt, ähnlich dem menschlichen Gehirn. Wird dem Programm nun eine Frage gestellt, zerlegt es den Satz in seine Einzelheiten, also in seine Wörter, die sogenannten Tokens. Diesen Tokens werden Merkmale zugeordnet: Handelt es sich um ein Verb, ein Substantiv, einen Namen, etc.? Da Sprachmodelle wie ChatGPT in ihrem Ursprung nicht mit Worten, sondern mit Zahlen arbeiten, wird aus dem eingegebenen Satz am Ende ein linearer Code. Stellen Sie sich den Code als Wörterbuch des Systems vor. 

Stellen wir ChatGPT nun eine Frage, wird diese Frage in einen solchen Code umgewandelt und anhand berechneter Wahrscheinlichkeiten beantwortet. Mit jeder Antwort, die ChatGPT uns gibt, lernt das System dazu. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort auf eine Frage korrekt ist, steigt also stetig an. 

Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es? 

Fragen beantworten 

ChatGPT versteht komplexe Zusammenhänge besser, als Menschen es jemals können und verfügt über eine gigantische Wissensdatenbank, die nahezu alle Informationen beinhaltet, die Sie sich vorstellen können. Diese Fähigkeit und Fertigkeit macht aus dem System ein enorm starkes Tool, wenn es darum geht, Wissen zu generieren und Informationen zu beschaffen. Klar, Sie können auch Google fragen. ChatGPT gibt Ihnen im Vergleich allerdings fundierte und gebündelt zusammengefasste Antworten. Das lange manuelle Suchen sparen Sie sich. 

Texte übersetzen 

ChatGPT kann zur Zeit mehr als 50 Sprachen - und das ziemlich gut. Wollen Sie Texte ins Englische, Französische, Spanische, Portugiesische übersetzen? Lassen Sie den Google Übersetzer hinter sich und vertrauen Sie lieber auf ChatGPT.

Inhalte erstellen 

ChatGPT kann Ihnen sowohl bei der Erstellung von zusammenhängenden Inhalten behilflich sein als auch bei der reinen Ideenfindung. Sicherlich ist die künstliche Intelligenz noch nicht so weit ausgereift, dass man deren Schreibstil mit dem eines professionellen Autors - um nur ein Beispiel zu nennen - vergleichen kann. Ausdruck, Semantik, Metaphorik usw. von ChatGPT erfüllen in den meisten Fällen die Ansprüche, die an kreative Inhalte gestellt werden, nicht. Es ist und bleibt ein System, das auf Zahlen beruht. Haben Sie eine Blockade beim Schreiben oder sind auf der Suche nach Content-Ideen, kann ChatGPT Ihnen zumindest dabei eine große Hilfe sein und Ihren Schreibprozess optimieren. Auch für das Umschreiben von Texten ist ChatGPT geeignet. 

Der Trend, wissenschaftliche Arbeiten vom ChatGPT schreiben zu lassen, ist derzeit in aller Munde. Manche Universitäten gestatten den Umgang mit dem System als Hilfsmittel, andere wiederum verbieten nach und nach in ihren Regularien, Inhalte mit Hilfe von ChatGPT zu erstellen. Die meisten Bildungseinrichtungen sind sich aber einfach noch nicht sicher, wie sie mit dieser neuen Art der Software umgehen sollen.

Damit die Linie zwischen Unterstützung und Betrug nicht verschwimmt, sollte immer auch Bezug auf ethische und moralische Aspekte bei der Verwendung von ChatGPT genommen werden. 

Wie Sie auch ohne künstliche Intelligenz herausragende, verkaufsfördernde Texte verfassen, können Sie in unserem Blogbeitrag nachlesen.

Kundenservice optimieren 

ChatGPT kann als virtueller Kundenservice in Ihrem Unternehmen eingesetzt werden. Vor allem wenn es darum geht, häufig wiederkehrende Fragen zu beantworten, stellt das System eine effektive und vor allem ressourcensparende Alternative für Sie dar. Der Einsatz von KI im Kundenservice kann insbesondere in Situationen von hohem Arbeitsaufkommen oder außerhalb der regulären Geschäftszeiten von Vorteil sein. Legen Sie Wert auf persönliche Unterhaltungen und eine möglichst hohe Kundenbindung, sollten Sie diese Einsatzmöglichkeit allerdings überdenken. Die ideale Strategie könnte darin bestehen, ChatGPT als Unterstützungsinstrument für den Kundenservice zu verwenden. Es könnte eingesetzt werden, um grundlegende Fragen zu beantworten und einfache Probleme zu lösen, während menschliche Mitarbeiter sich komplexeren Anfragen und Interaktionen widmen.

Chancen von ChatGPT

Kreativität

Wie bereits erwähnt, haben die von ChatGPT generierten Texte nicht die Qualität derer, die von Menschen geschrieben werden - zumindest wenn es um Eigenschaften wie Metaphorik, Semantik, Pragmatik usw. geht. Bei der Erstellung kreativer Inhalte und beim Unterstützen kreativer Prozesse kann der Chatbot trotzdem behilflich sein. Egal, ob es um die Ideenfindung für neue Inhalte geht, um Hintergrundwissen zu Ihrem Content, die sprachliche Gestaltung bestimmter Texte oder um konstruktives Feedback zu bereits erstellten Thematiken geht - für die Förderung Ihrer eigenen Kreativität kann ChatGPT ein bewährtes Tool sein. 

Fachwissen 

Was Google kann, kann ChatGPT auch - nur schneller und effizienter. Die manuelle Suche über Google setzt sich meist aus dem Durchforsten etlicher verschiedener Quellen zusammen und ist somit oft zeitaufwendig. Die künstliche Intelligenz trägt Ihnen die Antworten auf Ihre Fragen bereits in zusammengefasster Form zusammen und ermöglicht es Ihnen, auf Ihrer eigentlichen Frage aufbauende Nachfragen zu stellen. Es kann also eine natürliche dialogartige, kontextbezogene Interaktion zwischen Ihnen und dem Chatbot über ein bestimmtes Thema zustande kommen. Komplexe Erklärungen und Hintergrundinformationen werden Ihnen somit weitaus eingänglicher dargestellt als durch jede Suchmaschine der Welt.

Effizienz

Das Erstellen von Content und Texten ist nicht selten mit Zeitdruck verbunden. Effizientes Arbeiten bedeutet, möglichst zeitsparend und mit möglichst wenigen Ressourcen zum Ziel zu kommen. Die Effizienz von ChatGPT zeigt sich in seiner Fähigkeit, in Echtzeit qualitativ hochwertige und kontextrelevante Antworten zu generieren. Die künstliche Intelligenz kann in kürzester Zeit eine breite Palette an Fragen beantworten, Informationen vermitteln, kreative Inhalte erstellen und Probleme lösen. Die schnelle Verarbeitung großer Mengen von Text und Daten spart Ihnen zeitaufwendiges Recherchieren und intensive Informationsbeschaffungen. Mit ChatGPT kommen Sie also schnell und einfach zum Ziel. 

Grenzen von ChatGPT 

Ethik 

Wie viel Macht sollten Maschinen haben? Eine ethische Frage, die mit der steigenden Popularität von ChatGPT immer schärfer diskutiert wird. Es gibt bestimmte Entscheidungen im Leben, die nicht von Maschinen getroffen werden sollten. Und genau hier stößt ChatGPT an seine Grenzen. Während künstliche Intelligenzen wie ChatGPT zweifellos glänzen, wenn es um Informationsverarbeitung, Datenanalyse und Mustererkennung geht, fehlt ihnen im Gegenzug das komplexe Verständnis, das menschliche Intelligenz und moralische Urteilsfähigkeit ausmacht. Die Fähigkeit, ethische und moralische Dilemmata zu erfassen, in kulturellen und sozialen Kontext einzubetten und angemessene Entscheidungen zu treffen, basiert oft auf jahrelanger Erfahrung, Werten und Emotionen – Aspekte, die Maschinen nicht wirklich nachempfinden können. Es geht hier vor allem auch um die Frage der Autonomie. Während Maschinen nützlich sein können, um bei bestimmten Aufgaben zu unterstützen und Effizienzsteigerungen zu erzielen, sollte die endgültige Verantwortung für Entscheidungen, insbesondere solche mit ethischen und moralischen Implikationen, weiterhin in den Händen von Menschen liegen. Die Schaffung einer klaren Trennlinie zwischen dem, was Maschinen tun können und was menschliche Verantwortung erfordert, ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass Technologie als Werkzeug dient und nicht als Ersatz für menschliche Integrität und Vernunft agiert.

In der Diskussion um die Macht von Maschinen darf auch die Frage nach der Transparenz und dem Verständnis von Entscheidungsprozessen innerhalb von künstlichen Intelligenzen nicht vernachlässigt werden. Da solche Modelle auf komplexen Algorithmen und Datensätzen beruhen, die für Menschen oft schwer zu durchschauen sind, kann dies zu undurchsichtigen und potenziell beunruhigenden Situationen führen, in denen wir nicht genau verstehen, wie und warum eine Maschine eine bestimmte Entscheidung getroffen hat. Dies kann wiederum die ethische Verantwortung verschärfen, klare Leitlinien und Standards für die Entwicklung und den Einsatz von KI zu etablieren.

Fehleranfälligkeit 

ChatGPT macht Fehler. Sie sollten sich nicht bedingungslos auf die Informationen verlassen, die Ihnen die KI ausspuckt. Der Fakt, dass Antworten stetig besser werden geht mit der logischen Schlussfolgerung einher, dass das System gerade bei unbekannteren Themen über kein ausreichendes Wissen verfügt und somit Fehlinformationen verbreitet. Im Zweifel sollten Sie immer checken, ob die von ChatGPT getätigte Aussage realistisch und wahr ist. Ein ganz besonderes Manko: Die Daten, auf die ChatGPT zugreift, sind nicht aktuell. Der Kenntnisstand des Systems reicht bis in den September 2021 zurück. Alle Daten und Infos, die seitdem veröffentlicht wurden, werden also - Stand jetzt - nicht berücksichtigt. Zwar ist der Wahrheitsgehalt der Aussagen, die die künstliche Intelligenz trifft, extrem hoch, eine Garantie auf Richtigkeit gibt es jedoch nicht. Darauf weist das System selbst auch immer wieder hin. 

Auch die Angabe von Quellen ist ein viel diskutiertes Manko von ChatGPT. Es ist äußerst schwierig, herauszufinden, auf welche Quellen sich der Chatbot bei seinen Aussagen bezieht und woher die Informationen stammen, die Ihnen vermittelt werden. Vor allem bei wissenschaftlichen Arbeiten ist hier größte Vorsicht geboten. Zeitweise kommt es sogar vor, dass ein und dieselbe Frage zu unterschiedlichen Antworten führt. Von Zuverlässigkeit kann hier wohl nicht die Rede sein. 

Emotionen 

ChatGPT ist faktisch ein Roboter. Mit Emotionen sieht’s da eher mau aus. Weder kann das System auf menschliche Emotionen reagieren, noch kann es eigene Emotionen zeigen. Fehlendes menschliches Verständnis führt oft zu austauschbaren und generischen Antworten des Systems. ChatGPT kann zwar menschenähnlich reagieren, diese Reaktionen basieren jedoch auf einem Algorithmus und sind keineswegs mit menschlichen Empfindungen gleichzusetzen, sondern viel mehr als Kommunikation auf einer simulierten Ebene zu verstehen. Es fehlt dem Chatbot an einem tieferen Verständnis und einer echten emotionalen Resonanz. Antworten können somit also oberflächlich oder unangemessen erscheinen. Die fehlende emotionale Empathie begrenzt daher die Fähigkeit von ChatGPT, tiefgreifende emotionale Verbindungen herzustellen oder komplexe emotionale Situationen angemessen zu bewältigen.

Die Zukunft von ChatGPT

Wie in diesem Blogbeitrag angesprochen, ist ChatGPT ein System, das stetig dazulernt. Das System verbessert sich also mit jeder Frage, die gestellt wird. Kontexte, Tonalitäten und sprachliche Zusammenhänge werden im Laufe der Zeit immer genauer und menschlichen Antworten ähnlicher verfasst. Das bedeutet, dass die Qualität der generierten Antworten und die Fähigkeit von ChatGPT, auf eine breite Palette von Themen einzugehen, sich kontinuierlich verbessern wird. Die Entwickler arbeiten daran, die Fähigkeiten des Modells immer weiter zu verfeinern. Das könnte bedeuten, dass zukünftige Versionen von ChatGPT besser in der Lage sind, spezifische Anforderungen zu erfüllen, komplexe Probleme zu lösen und sogar komplexere emotionale Nuancen zu erfassen, um menschenähnlichere Gespräche zu ermöglichen. Ein weiterer Aspekt des ChatGPT der Zukunft ist die Möglichkeit der Anpassung und Personalisierung. In der kommenden Zeit könnte es möglich sein, ChatGPT an die individuellen Bedürfnisse und Präferenzen der Benutzer anzupassen. Dies würde die Interaktion noch effektiver und individueller gestalten. 

Wir dürfen gespannt sein, was uns die Welt der KI in Zukunft noch alles bereithält. 

von Lisanne Schmitz über Kundenservice und KI
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