3 Minuten Lesezeit

Zeigt her Eure Daten - oder was die re:publica mit CRM zu tun hat

Zum 8. Mal findet die Konferenz unter dem Motto „Into the Wild“ nun in der Hauptstadt statt. Gegründet von bekannten deutschen Bloggern wie Markus Beckedahl (netzpolitik.org) und Johnny Häusler (spreeblick.com) bietet sie eine bunte Mischung aus tech-bezogenen Vorträgen, Workshops, (netz-)politischen Diskussionen und geistigem Bällebad mit spielenden Katzen. Was also hat ein CRM-Anbieter dort verloren?

Von manchen als eine Art digitales Klassentreffen der „Generation APP“ verspottet, war es Sven dennoch wichtig vor Ort zu sein. Warum? Zugegeben, es gibt dort weder eine Veranstaltung zum Thema CRM, noch irgendwelche Panels zu Vertrieb oder Marketing, Fachbereiche die man mit einem Software/CRM-Anbieter wie uns vielleicht am ehesten in Verbindung bringen würde. Dennoch schaffen es dort eine ganze Reihe von Themen auf die Agenda, die uns von 42he unmittelbar betreffen. Angefangen bei der Netzpolitik (Netzneutralität, Datensicherheit) über den Umgang mit Technik im Arbeitsalltag (kollaborative und transparente Software) bis hin zu neu gedachten und gelebten Arbeitsmodellen (mobiles Arbeiten, verändertes Verständnis von Arbeit und Freizeit). Diese Konferenz soll uns deshalb weniger sofort umsetzbaren Input liefern, als vielmehr dazu inspirieren unser tägliches Arbeiten und Entwickeln neu zu denken. Ob das gelingt, wird sich in den kommenden Tagen zeigen.

Tag 1 - Sven:

Nach 5 ruhigen Stunden im ICE bin ich nun endlich in Berlin angekommen. Da ich selbst einige Zeit in Berlin gelebt und sogar nahe des Veranstaltungszentrums gewohnt habe, finde ich mich vergleichsweise gut zurecht.  Verlaufen hätte ich mich vielleicht auch so nicht, aber einfach den „Scharen der digitalen Boheme“ zu folgen hätte nicht gereicht. Mit knapp 6.000 Teilnehmern ist die Veranstaltung zwar inzwischen eine der größten ihrer Art, trotzdem hat die re:publica nicht den Anschein eines Massen-Events. Das liegt vermutlich in erster Linie an den Leuten, einer bunten Mischung aus Bloggern, Journalisten, Online-Marketers, schwäbischen und Berliner Hippstern, Hackern und schlicht gesellschaftlich interessierten Menschen. Anzüge sind genauso anzutreffen wie bunte Haare und schwarze Kapuzenpullis. Und genau das macht einen Teil des Charmes der Veranstaltung aus. Gegenüber den üblichen CRM und Vertriebsveranstaltungen mit ihrem aufgeblasenen „business Denglisch“ und den krampfhaft erzwungenen Themen fühlt es sich deshalb auch ganz wunderbar an - regelrecht relevant.

Zwar geht es auch auf der re:publica um „Big Data“, aber nicht in Form von Produktvorstellungen zum perfekten „customer targeting“ oder „extreme conferencing“ wie vielleicht auf der CeBit. 

 

Auf der re:publica im Jahre 1 nach Snowden macht man sich im Zusammenhang mit „Big Data“ eher Gedanken um die Auswirkungen auf unsere persönliche Freiheit, im Netz und analog. Weniger, „wie kann ich Kunden vom Produkt x noch Produkt y andrehen“, sondern mehr, „wer nutzt, wer braucht und wer missbraucht diese Daten? Was von „Big Data“ ist vielleicht sinnvoll und wo besteht die Gefahr, dass es uns mal tüchtig auf die Füße fällt“? Dafür bin ich auch bereit über hautenge Hochwasser-Jeans und das ständige Liken, Twittern und Sharen von häufig deutlich weniger relevanten Inhalten hinwegzusehen, für die die „Netzgemeinde“ oft, und m.E. zu recht, belächelt wird. Einige der Vorträge sind auch im Netz zu finden, etwa die leidenschaftliche Brandrede von Sascha Lobo „zur Lage der Nation“. Mehr Details zur re:publica noch in den kommenden Artikeln.

 

 


Autor
Sven Sester