**Disclaimer: Dieser Podcast ist keine Rechtsberatung! Für juristisch tragfähige Aussagen frag bitte den Anwalt deines Vertrauens!**
“Hä, DIE haben meine Daten (noch)?!” - Das oder sowas ähnliches hat sich doch jeder von uns in den letzten Wochen mindestens drölf mal gedacht, als die neunhundertundachtundsiebzigste DGSVO-Mail des Tages eingetrudelt ist. Oft nur sowas wie “Wir haben unsere Datenschutzbestimmungen geändert”, ganz oft aber auch “Wenn du weiterhin Abonnent unseres Newsletters bleiben willst, bitte hier klicken”. Letzteres sind die sogenannten Re-Opt-In Mails, mit deren Hilfe sich Anbieter erneut (oder sehr dreiste auch erstmals…) das Opt-In, also das Einverständnis zur weiteren Zusendung ihres Newsletters, einholen wollen.
Dass das in den allermeisten Fällen aber gar nicht nötig gewesen wäre, liegt auf der Hand. Denn, wenn ihr eure Einwilligungen bisher BDSG-konform eingeholt habt, dann erlöschen diese nicht, auch nicht durch die DSGVO.
In dieser ganzen Angelegenheit gibt es also im Wesentlichen nur 3 Optionen:
1. Man hatte ein Opt-In: Dann gilt dieses wahrscheinlich auch weiterhin und man kann seine Kunden verschonen
2. Man hatte sowieso nie ein Opt-In: Dann darf man Kunden auch nicht anschreiben, um zu fragen, ob man jetzt eins bekommt
3. Man hatte ein Opt-In, aber kann dieses nicht mehr eindeutig nachweisen (z.B. in Papierform abgefragt, aber dann verloren): Einzig in diesem Fall macht es Sinn, ein Re-Opt-In zu machen, obwohl das ein ganz komischer Fall ist, der so eigentlich nicht passieren sollte. Zumindest nicht solange man irgendeine gängige Marketinglösung nutzt um seine Daten zu speichern.
Die Anbieter, die eine Re-Opt-In Mail verschickt haben, haben sich also im Prinzip als illegal oder zumindest uninformiert geoutet.
Unser Fazit zu der ganzen Sache: Die Welle der zig Re-Opt-Ins war im Prinzip pure Panikmache und hat wahrscheinlich nur den Firmen genutzt, die die überwältigende Flut der Mails still und heimlich für ihre eigenen Interessen genutzt haben. So z.B. Facebook, welches sich so mal eben und fast unbemerkt weitreichendere Datennutzungen eingeholt hat. Ein Gutes hatte das Ganze aber dennoch: all die Newsletter, die man nicht re-opt-int hat, bekommt man hoffentlich nieeee wieder :-)
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