Sieben einfache Grundlagen zur Erstellung Ihrer Webseite

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Sieben einfache Grundlagen zur Erstellung Ihrer Webseite

Der Weg zu einer funktionierenden Homepage ist heute leichter denn je. Trotzdem findet man immer wieder Kleinunternehmen oder Selbstständige mit gruseligen Webseiten oder sogar ganz ohne. Das muss nicht sein. Wir zeigen Ihnen sieben einfache Grundlagen für die Erstellung oder Verbesserung der eigenen Präsenz im Web.

Man muss heute längst kein Informatiker mehr sein, um eine einfache Webseite zu erstellen. Selbst wenn Sie keinen Webdesigner beauftragen möchten, können Sie in kurzer Zeit eine brauchbare Seite auf die Beine stellen, ohne programmieren zu müssen. Sogenannte Content Management Systeme (CMS) oder Homepage-Baukästen machen es möglich. Die ist dann sicher nicht so ausgefeilt, wie die “professionellen” Seiten großer Firmen, aber das muss sie meist auch gar nicht. Im ersten Teil haben wir Ihnen deshalb bereits gezeigt, warum eine einfache Webseite immer besser ist, als keine. Heute zeigen wir Ihnen die Basics, die es vor und bei der Erstellung zu beachten gilt.

1. Sinnvolle Adresse bzw. Domain

Vor der eigentlichen Erstellung der Webseite erfolgt die Wahl der Domain, also der Adresse unter der Sie im Netz gefunden werden möchten. Dabei gibt es ein paar Dinge zu beachten: Vor allem sollte sie nachvollziehbar sein, sowohl für Besucher, wie auch für Suchmaschinen. Zwar gibt es auch reine Phantasie- oder Markendomains (z.B. "Google"), doch solche Firmen haben in der Regel auch ein großes Marketingbudget, um diesen Namen in den Köpfen der Menschen zu verankern. Nachvollziehbar bedeutet, die Adresse könnte den Namen, das Produkt oder den Ort enthalten. Der Ort ist deshalb hilfreich, da heutzutage mehr als ein Drittel aller Suchanfragen zu Produkten und Dienstleistungen mit Lokalbezug gestellt werden. Als Möglichkeiten bieten sich also z.B. an der Name (schmidt.de), der Name und das Produkt (schmidt-yoga.de), der Name und der Ort (schmidt-koeln.de) oder das Produkt und der Ort (yoga-koeln.de).

Generell gilt: je kürzer und einfacher, desto besser. Und, je generischer, desto schwieriger zu bekommen. Am besten als .de, alternativ als .com, notfalls als .net. So werden Sie beispielsweise „kwadzcinski-ashtanga-yoga-koeln.info“ problemlos registrieren können, merken kann sich das allerdings niemand. Stellen Sie sich einfach vor, mal würde Ihnen die Adresse am Telefon nennen, würden Sie sie ohne nachzufragen verstehen und könnten Sie sich den Namen merken? Generische Domains wie „yoga.de“ sind allerdings seit Jahren komplett vergeben und werden zu horrenden Preisen gehandelt. Es gilt also sich heranzutasten.


Um zu testen, welche Domains noch zu haben sind, können Sie Ihre Wunschnamen einfach bei einem Registrar in die Suchzeile eingeben (z.B. bei InternetWorX). Wenn die Domain schon vergeben ist, aber keine wirkliche Webseite darauf erscheint, lohnt es sich evtl. nachzuschauen auf wen sie registriert ist. Das geht auf einem "Who Is"-Verzeichnis. Vielleicht ist er oder sie ja bereit, die Domain zu einem für Sie akzeptablen Preis zu verkaufen.

Wenn Sie nur eine oder wenige Domains registrieren, fällt die Wahl des Registrars nicht so ins Gewicht, da die Preise bei den gängigen Endungen (de, com, net, org) relativ ähnlich sind. In der Regel können Sie Ihre Webseite dort auch gleich serverseitig “lagern” (hosten). Verzichten Sie jedoch auf die Lockvogel-Angebote der großen Hoster. Es fehlen oft wichtige Funktionen und Voreinstellungen (Wordpress). Eine Domain kostet zwischen 5 und 10 Euro im Jahr, das Hosting der Webseite etwa 5 Euro pro Monat.  

2. Baukasten-Systeme oder CMS

Nach der Wahl der Domain stellt sich die Frage, womit soll die Seite gebaut werden. Wenn Sie wirklich noch nie ansatzweise mit Webseiten zu tun hatten, Ihre Seite aber trotzdem gerne selbst erstellen möchten, helfen sogenannte Baukasten-Systeme wie Jimdo. Eine Auflistung und Bewertung diverser Anbieter hat t3n in diesem Artikel über Homepage-Baukästen. Eine gute Anlaufstelle ist auch die Seite websitetooltester.com von Robert Brandl und seinem Team. Hier finden sich diverse Grundlagen-Tipps, eBooks und Tutorials.

Wenn es ein klein wenig komplexer sein darf, aber immer noch ohne jegliche Programmierkenntnisse zu bedienen sein soll, empfiehlt sich ein sogenanntes Content-Management-System (kurz CMS) wie Wordpress. Das ist gratis und auf Grund der hohen Verbreitung haben die meisten Registrare bzw. Webhoster Wordpress bereits installiert, so dass Sie mit dem technischen Teil eigentlich nichts mehr zu tun haben. Zudem können Sie von Hause aus schon aus tausenden Designvorlagen (Templates) auswählen und Sie finden bei Youtube viele Einführungen und Tutorials, wie Sie ein Wordpress einrichten und an Ihre Bedürfnisse anpassen.   

3. Schönes Bild in passender Auflösung

Der nächste Schritt gehört schon zu Gestaltung. Ein einfaches, großes und schönes Bild auf der Startseite wirkt Wunder. Auch wenn Sie natürlich „harte Informationen“ vermitteln wollen (und das geschieht in der Regel über Text), wirken schöne Bilder erst einmal wesentlich einladender als Textwüsten. Ein einfacher Slogan erklärt in einem Satz was Sie machen, z.B. „Yoga von seine schönsten Seite im Herzen von Köln“. Jeder Besucher ist so innerhalb von Sekunden im Bilde über Ihr Produkt, das macht Lust zum weiterlesen.

Das Bild kann, muss aber nicht von Ihnen sein. Unzählige Bilddatenbanken bieten Bilder zu kleinen Preisen, einige sogar gratis wie Pixabay oder FreeImages. Alternativ hilft eine Suche bei Portalen wie Flickr. Hier müssten Sie nach Bildern unter „Creative Commons“-Lizenz suchen, inklusive kommerzieller Nutzung. Bei den anderen Bildern nehmen Sie einfach Kontakt mit dem Fotografen auf und fragen freundlich, ob Sie das Foto erwerben können.

Gerade am Anfang oder für kleine Unterseiten sind Standardbilder (Stockphotos) hilfreich und schnell besorgt. Wenn die Webseite jedoch etwas mehr “Persönlichkeit” erhalten soll, lohnt es sich aber auf eigene Bilder umzustellen. Häufig sieht man den Bildern an, dass sie aus einer Bilddatenbank kommen und Sie wollen ja sich darstellen, nicht ein x-beliebiges Unternehmen.

4. Keine Spielereien

Bitte, bitte, bitte verzichten Sie auf Spielereien wie Animationen oder „witzige“ Cartoons. Bei der Schrift gilt es keine Schmuckschrift, sondern eine gut lesbare Standardschrift zu nehmen (die deshalb auch von jedem Browser problemlos gelesen und dargestellt werden kann). Als Schriftgröße vom Fließtext empfiehlt sich mindestens 10 Punkte zu wählen.  

5. Eine Startseite, die Ihr Geschäftsmodell erklärt

Auf Ihrer Startseite sollte deutlich werden was Sie machen und was Ihr Unternehmen besonders auszeichnet. Hier läuft man schnell Gefahr in eine Art „Werbesprech“ zu verfallen („Unser junges und dynamisches Team liefert innovative Premiumprodukte in Perfektion“). So etwas blendet der an Werbung gewöhnte Kunde längst als das aus, was es ist: unglaubwürdiges Theater. Es geht natürlich nicht darum, das eigene Licht unter den Scheffel zu stellen, aber liefern Sie Inhalte und nicht bloß Floskeln.

Haben Sie die Möglichkeit die Beschreibung über Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung grob zu gliedern? Um bei dem Yoga-Beispiel zu bleiben z.B. in Gruppenunterricht, Einzelstunden und Workshops? Das gliedert die Webseite und ist von Menschen wie von Suchmaschinen leicht zu erfassen. Für detaillierte Beschreibungen eignen sich Unterseiten, die Kategorien mit zwei bis drei einführenden Sätzen können aber ruhig auf die Startseite.

Idealerweise verwenden Sie dabei ein paar der wichtigsten Suchbegriffe, die Besucher etwa bei Google eingeben um nach einer Seite wie der Ihren zu suchen. Vielfach kann man sich diese Begriffe denken (Yoga+Unterricht+Köln), wenn man es genauer wissen möchte helfen Tools wie der Google Keyword Planner. Man sollte mit diesen Begriffen nicht übertreiben, da Texte dadurch unlesbar werden. Auf der anderen Seite, wenn die relevanten Begriffe überhaupt nicht auftauchen, woher sollten die Suchmaschinen dann wissen, bei welcher Suchanfrage sie Ihre Seite anzeigen sollen?  

6. Eine “Über uns“-Seite

Gerade bei kleineren Unternehmen oder Selbstständigen ist eine „über uns/mich“ Seite zum einen eine gute Sache um von der eigenen Kompetenz zu überzeugen. Vielleicht ergänzt durch ein nettes Foto von Ihnen oder dem Team. Zum anderen wird so deutlich, dass es sich nicht um irgendeine anonyme Webseite handelt, sondern Ihre Firma „ein Gesicht“ hat. Für das Unternehmen mit dem eigenen Namen zu stehen macht es authentisch und ehrlich. So sieht zum Beispiel unsere “Über uns” Seite aus.

7. Impressum mit Kontaktmöglichkeit

Ein Impressum ist bei kommerziellen Webseiten in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Es gibt im Netz jedoch zahlreiche Vorlagen für die verschiedenen Rechtsformen (GmbH, UG, etc.), an denen man sich orientieren kann. Achten Sie darauf, dass die E-Mail-Adresse nicht maschinenlesbar ist, um sinnlose Spam E-Mails zu vermeiden. Das geht z.B. in dem Sie die E-Mail-Adresse als Bild einbinden oder getrennt schreiben (info (@) schmidt (Minus) yoga (Punkt) de. Das wird Sie zwar nicht vollständig vor Spam bewahren, aber die Anzahl lästiger Werbemails von kleinen blauen Pillen doch deutlich reduzieren. Je nach Geschäftsmodell kann man noch ergänzende Informationen wie eine Anfahrtsskizze oder die Öffnungszeiten hinterlegen. Allein das wird schon viele Besucher glücklich machen. Etwas schicker wäre dann ein eigenes Kontaktformular, wofür es je nach System viele Vorlagen zu gibt. In diesem Artikel finden sich zudem einige Tipps, wie man ein Kontaktformular kundenfreundlich gestaltet. Die hohe Kunst wäre dann, das Formular mit dem eigenen Kontaktmanagement (CRM) zu verbinden. Dadurch würde jeder Besucher, der das Formular ausfüllt, erfasst und könnte neben der Beantwortung der Frage, für Newsletter, Event-Einladungen oder ähnliches angesprochen werden (Einwilligung natürlich vorausgesetzt).

Sie sehen, eine einfache (Wordpress-) Homepage mit drei Unterseiten (Start-/Produktseite, “Über uns”-Seite und das Impressum) ist nicht nur schnell erstellt, sondern macht auch einen großen Unterschied für Ihr Geschäft. Selbst wenn Sie denken, Sie wären noch nicht so weit oder bräuchten die Seite erst in einem Jahr, fangen Sie jetzt damit an! Die Seite wird in einem Jahr für die relevanten Begriffe besser bei den Suchmaschinen gefunden werden und es ist immer leichter, auf etwas Bestehendes zurückgreifen zu können, als ganz von Null zu starten. Also, worauf warten Sie noch?


Sie möchten mehr zum Thema Marketing lesen? Bisher sind in der Serie "Marketing für kleine Unternehmen" folgende Artikel erschienen. Als Ergänzung würde ich Ihnen außerdem gerne unsere Reihe zum Thema "Online-Marketing für KMU" ans Herz legen!

  1. Marketing für kleine Unternehmen - eine Einführung

  2. Wer bin ich und wenn ja, warum? Das 1x1 des Marketings

  3. Marketing-Definition

  4. Marketing-Mix

  5. Marketingziele definieren

  6. Unique Selling Proposition

  7. Zielgruppe definieren - so klappt es

  8. Die Storytelling-Methode im Marketing

  9. Dialogmarketing für KMU - Individuell und persönlich

  10. Wie finde ich den richtigen Namen für mein Unternehmen?

  11. Wie gestalte ich die Suche nach der passenden Domain?

  12. Warum eine einfache Homepage besser ist als keine

  13. Sieben einfache Grundlagen zur Erstellung Ihrer Webseite

  14. Logo-Design Teil I - komprimiertes Marketing

  15. Logo-Design Teil II - Was muss ich beachten?

  16. Logo Design Teil III - Designer fragen oder selber machen?

  17. Logo-Design Teil IV - Was muss ich rechtlich beachten?

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von Sven Sester über Vertrieb und Marketing
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